Ich möchte euch heute das Buch „The Serpent and the Wings of Night“ von Carissa Broadbent aus dem Carlsen Verlag vorstellen.
Auf dem Cover ist eine Schlange zu sehen, die umrandet von roten Federn ist. Eine schwarze Rose ist ebenfalls zu erkennen.
Ich hatte tatsächlich zu Beginn des Buches Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Sie war für mich etwas distanziert. Ab der Mitte konnte ich mich sehr gut mit dem Schreibstil der Autorin anfreunden.
Klappentext:
Jeden Tag muss Oraya ums Überleben kämpfen. Als adoptierte menschliche Tochter des Vampirkönigs lebt sie in einer Welt, die darauf ausgerichtet ist, sie zu töten. Ihre einzige Chance, jemals mehr als nur Beute zu sein, ist die Teilnahme am Kejari: ein legendäres Turnier, das von Nyaxia veranstaltet wird – der Göttin des Todes.
Damit Oraya überhaupt den Hauch einer Chance hat, muss sie ein Bündnis mit ihrem größten Gegner eingehen: Raihn. Alles an ihm ist gefährlich. Zum Töten geboren ist er skrupellos und dazu auch noch ein Feind ihres Vaters. Doch am meisten Angst macht Oraya nicht das Kejari oder die mögliche Niederlage oder der Tod, sondern dass sie sich auf seltsame Weise zu Raihn hingezogen fühlt. Als wäre das nicht genug, braut sich – wie eine düstere Vorahnung - ein Sturm zusammen und erschüttert alles, was Oraya über ihre Heimat zu wissen glaubte. Und Raihn versteht sie vielleicht besser als jeder andere. Doch die immer stärker werdende Anziehungskraft könnte ihr Untergang sein, in einem Königreich, in dem nichts tödlicher ist als Vertrauen und Liebe.
(Quelle: Carlsen Verlag)
Meinung:
Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen. Ich bin mit Hype-Büchern immer etwas vorsichtig, dennoch war ich neugierig auf die Geschichte.
Die verschiedenen Charaktere, zumindest Raihn und Oraya sind gut ausgearbeitet, auch wenn mir an einigen Stellen Hintergrundwissen zu Raihn fehlt. Da die Geschichte auf mehrere Bände ausgelegt ist, wird es sicherlich noch mehr Hintergrundwissen in den folgenden Büchern geben. Für den Anfang konzentriert sich alles auf Oraya, ihre Abneigung gegen Vampire, ihren Kampfeswillen, ihren Willen unbedingt zu siegen und sich nicht von den Teilnehmern des Kejari verunsichern zu lassen. Ihre Liebe zu ihrem Ziehvater Vincent ist überdeutlich spürbar, auch ihre Hörigkeit ihm gegenüber. Irgendwann gibt es den Punkt, wo sie alles überdenken muss, aber bis dahin ist es ein weiter Weg. Ich kann nicht behaupten, dass mir Oraya sonderlich sympathisch war, irgendwie scheint sie alles komplizierter zu machen, ist bockig und stur, was ja auch nicht das schlechteste ist, in einer Welt voller Gefahren.
Raihn war mir deutlich sympathischer, lockerer und weltoffener als Oraya. Interessanterweise bot er als Vampir mehr Menschlichkeit und Freude am Leben, als so manch andere Figur inklusive Oraya. Das mehr hinter all dem steckt, zeigt sich am Ende. Eine wirkliche Überraschung war der Haupttwist nicht, lediglich die Motive waren anders als erwartet.
Einige der Nebenfiguren wie Vincent blieben blass und oberflächlich ausgearbeitet. Gerade bei ihm stört mich das, weil wir vermutlich keine Chance haben werden, weiter hinter dessen Fassade zu blicken.
Die verschiedenen Schauplätze sind bildhaft ausgearbeitet. Die Grundstimmung des Buches ist durchgängig bedrohlich, düster und beklemmend. Nur wenige Lichtblicke werden hier eingearbeitet.
Die angepriesene Lovestory gehört in den Slowburn-Bereich, zeitweise hatte ich das Gefühl, dass sie sich gar nicht vom Fleck bewegt. Das empfand ich als etwas ermüdend.
Das Buch war nicht schlecht, aber es hat mich auch nicht so überzeugen können, wie ich es mir aufgrund des Medienhype gewünscht hätte. Ich brauchte lange um überhaupt in der Geschichte anzukommen. Im Verlaufe der Story hat mich Oraya und Raihn für sich einnehmen können, doch die wirklichen Motive und Zusammenhänge blieben größtenteils unklar. Die Zwangssituation am Ende hat mir nicht gefallen, auch wenn sie zum Schutz einer der Hauptcharaktere diente.
Man darf nicht vergessen, die Welt in der das Buch spielt, ist äußerst gewalttätig und grausam. Die Autorin schreckt nicht vor expliziter Gewalt zurück.
Ich werde der Fortsetzung sicherlich eine Chance geben, da mich interessiert wie es mit Raihn und Oraya weitergehen wird, ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die Geschichte noch dramatisch viel zu erzählen hat, aber ich hoffe ich irre mich.
Wer düstere High-Fantasy mit einer Slowburn Liebesgeschichte und Wettkämpfen bis zum Tod mag, der wird sicherlich viel Lesefreude an dem Buch haben.
Das Buch sticht aus der breiten Masse heraus, auch wenn es für mich kein Highlight war. Ich habe mich dennoch angenehm unterhalten gefühlt. Ich gebe dem Buch 3,5 von 5 Herzen.
Eure Rina